ZusammenfassungEine Übertragung von Malariaerregern durch Blutprodukte in Ländern, in denen Malaria nicht endemisch vorkommt, ist durch subklinisch infizierte Spender möglich, die in ein Malariarisikogebiet gereist sind oder die in einem Malariarisikogebiet geboren oder aufgewachsen sind. In Deutschland müssen sowohl die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Herstellung von Blut und Blutprodukten als auch die Vorgaben des Paul-Ehrlich-Instituts zur Einschätzung des Risikos der Malariaendemiegebiete bei der Spenderauswahl berücksichtigt werden. Spendewillige mit einem Aufenthalt von 6 Monaten oder mehr in einem Risikogebiet für Malaria bzw. Spendewillige, die in Risikogebieten geboren sind, dürfen 4 Jahre nach Rückkehr aus einem Risikogebiet nur, wenn sie mittels geeigneter Methoden negativ getestet wurden, Blut spenden. Die Testung dieser Spender soll das Risiko einer Übertragung von Malariaerregern an Empfänger von Blutprodukten verringern. Verschiedene Testmethoden stehen hierfür zur Verfügung. In diesem Artikel werden wir die aktuelle Datenlage zur Prävention von Malariaübertragung durch Bluttransfusion zusammenfassen und einen Algorithmus vorstellen, welcher eine Zulassung von Spendewilligen ohne Anhalt für das Vorliegen einer Malariainfektion ermöglichen könnte.