ZUSAMMENFASSUNGModelle für die künftige Regulierung von psychologischen oder psychiatrischen Behandlungen mit Psychedelika werden derzeit international diskutiert. Dabei wird nicht immer hinreichend beachtet, dass medizinische Therapieformen nicht einheitlich, sondern durch ein Netz aus Normen auf unterschiedlichen Ebenen reguliert werden, von völkerrechtlichen Verträgen über das Arzneimittelgesetz bis zum psychotherapeutischen Berufsrecht, die sich zudem von Land zu Land unterscheiden können. Dieser Aufsatz verschafft einen Überblick über die tangierten Ebenen sowie zentrale zu klärende Fragen aus deutscher Perspektive. Schwerpunkte liegen auf möglichen Schwierigkeiten der Arzneimittelzulassung von Psychedelika aufgrund der besonderen Kombination der Wirkungen von psychedelischer Substanz und psychotherapeutischer Behandlungsmodalität, Möglichkeiten zur Beschränkung der Verschreibungsfähigkeit, Aspekte des Off-label-Einsatzes sowie der Regulierung der Psychotherapie. Zudem werden erste Vorschläge für offene Regulierungsfragen unterbreitet.