Hintergrund: Die Therapie der schweren Obstipation bedingt durch eine gestörte Kolontransitstörung stellt eine interdisziplinäre Herausforderung dar. Seit Beginn des letzten Jahrhunderts wurden zu diesem Krankheitsbild verschiedene chirurgische Therapieansätze evaluiert. Methoden: Zu den operativen Verfahren gehören die erweiterte Hemikolektomie links mit caecorektaler Anastomose, die subtotale Kolektomie mit ileosigmoidaler Anastomose und die totale Kolektomie mit ileorektaler Anastomose. Ergebnisse: Seit 1981 wurden mehrere Studien veröffentlicht, die sich mit der chirurgischen Therapiemöglichkeit dieser Erkrankung beschäftigen. Die unmittelbare post-operative Patientenzufriedenheit ist insgesamt hoch und liegt bei 82%. Jedoch besteht bei 41% der Patienten eine erhöhte Inzidenz an postoperativen Früh- und Spätkomplikationen (Inkontinenz, Diarrhö, Obstipationsrezidiv, Ileus, Schmerzen). Die Ergebnisse der Langzeituntersuchungen zeigen zudem eine Abnahme der Patientenzufriedenheit. Schlussfolgerung: Als Standardoperation bei der Passagestörung («slow transit constipation», STC) hat sich die totale Kolektomie mit ileorektaler Anastomose durchgesetzt. Bei Versagen der konservativen Therapie ist bei einer STC für ein selektioniertes Patientenkollektiv die totale Kolektomie die Therapieoption der Wahl. Eine umfangreiche präoperative Diagnostik muss vor einer chirurgischen Therapie erfolgen. Die präoperative Diagnostik beinhaltet neben einer ausführlichen symptombezogenen Anamnese die koloproktologischen Basisuntersuchungen, die Kolontransitzeitbestimmung, die Defäkographie und die Analmanometrie. Eine psychologische Evaluation der Patienten ist essenziell, da sich dieser Faktor negativ auf das postoperative Outcome auswirken kann.