Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland ist die Supervision (SV) ein gesetzlich festgelegter und wichtiger Bestandteil der Psychotherapieausbildung. Jedoch liegen dazu bisher nur wenige Studien –und dies insbesondere in der Ausbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie – in Bezug auf die Inhalte der SV, verwendete Techniken, Art des Feedbacks etc. vor.
Ziel der Arbeit
Die vorliegende Arbeit hat zum Fokus, in einem naturalistischen Setting fallbezogene SV-Evaluationen auszuwerten und die behandelten SV-Themen darzustellen. Zudem werden Einflussfaktoren, wie Patient:innenmerkmale, auf die Inhalte der SV untersucht.
Methoden
Die Stichprobe umfasst 363 fallbezogene SV-Evaluationen von insgesamt 44 Therapeut:innen und 19 Supervisor:innen. Als mögliche Einflussfaktoren auf die Themen und die erlebte Nützlichkeit der SV werden Patient:innenmerkmale (u. a. Psychopathologie) und die Ausbildungsdauer untersucht.
Ergebnisse
Die 3 häufigsten Themen in der SV waren „die Anwendung von therapeutischen Methoden“, „Therapeut:innen-Patient:innen-Beziehung“ und „Diagnostik/Differenzialdiagnostik“. Insgesamt zeigte sich, dass die externale Symptomatik der Patient:innen am ehesten einen Einfluss auf die SV-Themen hat. Die einzige untersuchte Technik, der Einsatz von Videos in der SV, erfolgte in 40,8 % der Fälle nie bzw. selten, dabei gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen Supervisor:innen.
Diskussion
Eine strukturierte Gestaltung der SV mit Anleitungen zum Videoeinsatz oder weiteren aktiven Techniken könnte die SV im Rahmen der Psychotherapieausbildung weiter verbessern.