In den erstaunlich unterschiedlichen Strukturen, die bisher als “isolierte molekulare Drähte” (insulated molecular wires, IMWs) beschrieben wurden, zeigt sich, wie vielfältig die Ansätze zur elektrisch‐chemischen Isolierung auf molekularer Ebene sind. Gemeinsam verdeutlichen diese Systeme die Bedeutung von Einkapselungsstrategien bei der Entwicklung optoelektronischer Materialien und organischer Halbleiter. Dieser Aufsatz beleuchtet die Synthese und die strukturelle Charakterisierung von IMWs. Struktur‐Eigenschafts‐Beziehungen sollen zudem erklären, wie eine Isolierung die Leistungsmerkmale eines molekularen Drahtes verbessern kann. Wir konzentrieren uns auf drei IMW‐Arten: Polyrotaxane, polymerumhüllte π‐Systeme und dendronisierte Polymere. Die Eigenschaften dieser Systeme werden mit denjenigen von konjugierten Polymeren verglichen, die in mesoporöse Netzwerke und Zeolithe eingefädelt sind. Der Einschluss molekularer Drähte verstärkt so unterschiedliche Eigenschaften wie Lumineszenz, elektrische Transportgrößen und die chemische Beständigkeit, sodass Anwendungen in Elektrolumineszenzdisplays, Sensoren und der photochemischen Wasserstofferzeugung denkbar werden.