ZusammenfassungAufgrund des ökonomischen Drucks wird zurzeit von Krankenhausträgern die Zusammenlegung spezialisierter operativer Intensivstationen aus verschiedenen Fachrichtungen in große intensivmedizinische Zentren gefordert. Eine Reihe von Argumenten sprechen gegen diesen geplanten Strukturwandel, insbesondere, wenn fachspezifische Grunderkrankungen mit hoher Letalität wie z. B. die abdominelle Sepsis Gegenstand der Intensivbehandlung sind. Das zentrale Argument gegen fachübergreifende, interdisziplinäre Zentren, und für eine fachspezifische (operative) Intensivstation beruht darauf, dass entsprechend der zunehmenden allgemeinen medizinischen Spezialisierung auch die intensivmedizinische Therapie spezieller Krankheitsbilder eine besondere Qualifikation und Erfahrung des behandelnden Arztes erfordert. Auf einer gemischten interdisziplinären Intensivstation besteht zusätzlich die Gefahr, dass bei fehlender Spezialisierung hinsichtlich bestimmter Krankheitsbilder die dann notwendigerweise hinzuzuziehenden, zahlreichen Organspezialisten unnötig Kosten durch redundante Diagnostika und Therapeutika erzeugen werden. Der auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisierte Intensivmediziner kann hier aufgrund seiner besonderen Qualifikation kostendämpfend wirken. Diesen Sachverhalt berücksichtigt auch die neue Weiterbildungsordnung zur Intensivmedizin, die sich in ihren Inhalten fachspezifisch sehr eng an das originäre Fachgebiet anlehnt. Ein exklusiver Anspruch des Chirurgen auf die Leitung einer chirurgischen Intensivstation lässt sich jedoch aus der gegenwärtigen Rechtslage nicht ableiten. Allerdings sprechen auch hier mehrere Argumente für eine chirurgische Leitungsfunktion, insbesondere wenn der intensivmedizinisch-therapeutische Schwerpunkt auf der Abstract Due to rising economical pressure, multiple medical institutions currently aim at the fusion of individual operative intensive care units from various specialities into large centres of critical care. However, several arguments militate against this intended structural change, especially if speciality-specific diseases with high mortality (such as abdominal sepsis) are the subject of intensive care. The main argument against a comprehensive, interdisciplinary centre of critical care, and for a speciality-based (operative) intensive care unit results from recent experiences in quality control. There is increasing awareness that, corresponding to the increasing specialisation in general medicine, also intensive care for special diseases requires a particular qualification and experience of the physician in charge. Furthermore, there is a constant threat in mixed, interdisciplinary intensive care units that, due to the absent specialisation for certain diseases, numerous organ specialists will be consulted, thereby unnecessarily raising costs by redundant diagnostic or therapeutic measures. The intensivist who is specialised for certain diseases may reduce costs by his particular qualification. This issue is also taken into account by the novel curricula for fellowsh...