Einleitung Im Jahr 2010 wurden 405 Wirbelsäulenoperationen je 100 000 Einwohner in Deutschland durchgeführt. Laut AOK-Krankenhausreport bedeutet dies eine Verdoppelung der operativen Eingriffe seit 2005 [1]. In den Anfangszeiten der Wirbelsäulenchirurgie waren die Operateure mangels Alternativen auf den Einsatz von prä-und intraoperativ gewonnenen fluoroskopischen Bildern und eine fundierte Kenntnis der Anatomie angewiesen. Aufgrund der Zunahme an operativen Eingriffen im Bereich der Wirbelsäule und einer gestiegenen Komplexität der durchgeführten Prozeduren steht die Sicherheit und Notwendigkeit der Operation immer weiter im Fokus. Mit dem Ziel einer höheren Genauigkeit der Schraubenplatzierung wurden daher intraoperative vektorbasierte Navigationssysteme eingeführt und stetig weiterentwickelt [2]. Merke Um die Genauigkeit der Schraubenplatzierung im Bereich der Wirbelsäule in immer komplexeren, zunehmend minimalinvasiven Eingriffen zu erhöhren, wurden intraoperative vektorbasierte Navigationssysteme eingeführt und stetig weiterentwickelt. Die erste navigierte Verschraubung im Bereich der Wirbelsäule wurde 1995 von Nolte et al. beschrieben. Die damals beschriebene CT-basierte Technik wurde schrittweise immer weiterentwickelt. Shin et al. konnten in einem Review im Jahre 2012 aus allen Abschnitten der Wirbelsäule 8539 implantierte Pedikelschrauben auswerten. In diesem Vergleich von 4814 navigierten und 3725 konventionell eingebrachten Pedikelschrauben zeigte sich eine signifikant niedrigere Fehllagerate von 6 % bei den navigierten im Vergleich zu 15 % bei den konventionellen Schrauben [3]. Zusätzlich konnte in verschiedenen Studien gezeigt werden, dass navigiertes Einbringen von Pedikelschrauben mit einer Verminderung der intraoperativen notwendigen Strahlung einhergeht [4, 5]. Arten der Navigation Mithilfe der Navigation lassen sich Instrumente, anatomische Details und Objekte in einem Bilddatensatz darstellen. Dieser kann aus einzelnen Bildern (2-D) oder einem CT-ähnlichen 3-D-Datensatz bestehen. Durch die fortwährende Weiterentwicklung stehen mittlerweile unterschiedliche Navigationsverfahren, die sich vor allem in der Akquisition des Bilddatensatzes unterscheiden, zur Verfügung. Prinzipiell wird ein prä-oder intraoperativ erstellter Bilddatensatz generiert, der dann zur Referenzierung benutzt wird. Im Operationsbereich wird nun eine Referenzsonde angebracht, die durch ein Kamerasystem erkannt wird und mit dem Bilddatensatz referenziert wird (▶ Abb. 1). Merke Ein generierter Bilddatensatz wird über die Navigationssoftware mit einer Referenz am Operationssitus abgeglichen und ermöglicht im 2. Schritt eine Referenzierung von Instrumenten und deren "Livedarstellung" in verschiedenen Ebenen. Dies ermöglicht im 2. Schritt eine Referenzierung von Instrumenten und deren "Livedarstellung" im Bilddatensatz in Bezug zum zu navigierenden Objekt. Es lassen sich zusammenfassend 3 Arten der Navigation im Bereich der Wirbelsäule unterscheiden.
CT-basierte NavigationBei dieser ältesten klinisch eingesetzten Form der Navigatio...