Die Weltbevölkerung nimmt derzeit noch zu. Der Bedarf an Wohnungen, Bildungs‐ und Betreuungseinrichtungen, Logistik und Infrastruktur in innerstädtischen Gebieten steigt. Die damit verbundenen Baumaßnahmen beeinträchtigen die Nachbarschaften, die Nutzungen des Quartiers sowie den städtischen Verkehr und verursachen gesellschaftliche Kosten für die umgebenden Strukturen (sog. soziale Kosten). Da der Fokus bei Investitionsentscheidungen von Bauherren aktuell jedoch überwiegend auf den Investitionskosten liegt, werden die sozialen Kosten nur selten in Bauprojekten berücksichtigt bzw. internalisiert. Sie sind folglich von der Gesellschaft zu tragen. International existieren bereits Untersuchungen zu den sozialen Kosten von Bauprojekten. Ein aktueller, ganzheitlicher und systematischer Überblick fehlt bislang. Indes gewinnen nachhaltige Maßnahmen in der Bauabwicklung, die auch die sozialen Kosten von Bauprojekten beeinflussen, durch internationale Regulierungen, wie bspw. die Sustainable Development Goals (SDG) und die EU‐Taxonomie (ESG‐Kriterien), sowie nationale Regulierungen, wie bspw. die CO2‐Bepreisung und das Klimaschutzgesetz in Deutschland, an Bedeutung. Um die Folgen dieser Vorgaben einer ökonomischen Bewertung zuführen zu können, wird im vorliegenden Beitrag eine systematische Literaturübersicht zu den sozialen Kosten durchgeführt. Dies wird mit dem Ziel verfolgt, den Einsatz verträglicherer Maßnahmen in der Bauabwicklung zu fördern und deren Mehrwerte für die Gesellschaft aufzuzeigen. Im Aufsatz liegt der Schwerpunkt auf Hochbauprojekten.