Zusammenfassung
Ziel dieser Studie war der Vergleich von Reproduktionsparametern zwischen zwei Synchronisationsprogrammen bei Färsen in Deutschland. Material und Methoden: Insgesamt 191 Färsen der Rasse Holstein Frisian wurden zufällig in zwei Studiengruppen eingeteilt (Tag 0). Den Färsen der Versuchsgruppe CIDR (n = 93) wurde am Tag 0 ein intravaginales Progesteronfreisetzungssystem (Eazi-BreedTM CIDR®, Pfizer Pharma GmbH; enthält 1,38 g Progesteron) für 7 Tage eingesetzt. Am Tag 7 erhielten die Tiere PGF2α-Analogon Cloprostenol (Estrumate®, Intervet Deutschland GmbH, 0,5 mg pro Tier i. m.). Nach Entfernen des CIDR® am Tag 7 erfolgte eine Dokumentation des vaginalen Ausflusses eingeteilt in folgende Grade: 0 = kein Ausfluss, 1 = klar, 2 = blutig, 3 = gelblich/trüb. In der Kontrollgruppe PG (n = 98) wurde allen Tieren am Tag 7 das PGF2α-Analogon Cloprostenol verabreicht. Zwischen Tag 8 und 11 fand in beiden Studiengruppen eine intensivierte Brunstbeobachtung statt. Alle brünstigen Färsen wurden künstlich besamt und am 40. Tag nach der Besamung mittels rektaler Untersuchung auf eine Trächtigkeit untersucht. Ergebnisse: In der CIDR-Gruppe lag die Brunstnutzungsrate höher als in der PG-Gruppe (91,4% vs. 70,4%, p < 0,05). Mehr Tiere in der CIDR-Gruppe wurden tragend als in der PG-Gruppe (76,3% vs. 56,1%, p < 0,05). Als Anzeichen einer vaginalen Irritation wurde bei 91,9% der Färsen der CIDR-Gruppe Ausfluss der Grade 2 und 3 feststellt, der jedoch keinen Einfluss auf die Trächtigkeitsergebnisse zeigte (OR = 0,652; CI95 = 0,235–1,810; p = 0,411). Schlussfolgerung: Zusammengefasst ließen sich in der CIDR-Gruppe bessere Fruchtbarkeitsparameter erreichen als in der PG-Gruppe. Der vaginale Ausfluss nach Entfernen des CIDR® hatte keinen negativen Effekt auf die Konzeptionsraten.