Da Versuche zur 1,3‐Eliminierung von Halogenwasserstoff aus α‐Chlorsulfonamiden, α‐Brom‐sulfonamiden oder N‐Chlorsulfonamiden nicht zu isolierbaren Thiaziridin‐1,1‐dioxiden 4 führten, wurden bei −78°C Diazoalkane 10 mit N‐Sulfonylaminen 14 umgesetzt, die durch Chlorwasserstoff‐Eliminierung mit Triethylamin aus Sulfamoylchloriden 13 in situ erzeugt wurden. Unterhalb von −30°C erhielt man aus tert‐Alkyldiazomethanen und tert‐Alkylsulfamoylchloriden die 2,3‐Di‐tert‐alkylthiaziridin‐1,1‐dioxide 4f–i in 32–47 proz. Ausbeute als farblose, thermisch labile Kristalle. Ihre Konstitution wurde durch IR,‐ UV‐ und 1H‐NMR‐Spektren sowie durch ihren quantitativen thermischen Zerfall in Schwelfeldioxid und Aldimin 9 gesichert. Disubstituierte Diazomethane 23 gaben mit tert‐Butylsulfonylamin neben N‐tert‐Butylketiminen, den Zerfallsprodukten intermediärer, trisubstituierter Thiaziridin‐1,1‐dioxide 21, tert‐Butylsulfinylamin 25 und Keton 26, die vermutlich durch cheletropen Zerfall von Oxathiiranen 24 entstanden.