Infolge eines Herzinfarkts kann mehr als eine Milliarde Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten) abgetötet werden, was zu Herzinsuffizienz und plötzlichem Tod führt. Heute konzentriert sich die Forschung in diesem Zusammenhang verstärkt auf die Regeneration von Herzgewebe durch die Differenzierung von Stammzellen, die Proliferation vorhandener Kardiomyozyten und Herzprogenitorzellen sowie die Umprogrammierung von Fibroblasten zu Kardiomyozyten. Hierfür gibt es eine Reihe möglicher Lösungsansätze, vom Einsatz niedermolekularer Verbindungen und RNA (einschließlich Mikro‐RNA und Anti‐Mikro‐RNA) bis hin zur Verwendung modifizierter Peptide und Proteine. Wir stellen in diesem Aufsatz aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich vor und beschreiben dabei sowohl die jeweilige Methode und ihre Fortschritte, einschließlich neuartiger Screening‐Strategien zur Identifizierung von Treffern, als auch ihre Perspektiven für die Weiterentwicklung dieser Treffer hin zu Medikamenten, wobei die Chemie eine Schlüsselrolle spielt.