Hydrierungen von ungesättigten Verbindungen, z. B. Carbonylverbindungen, Iminen und Olefinen, sind bedeutsame Reaktionen, sowohl für lebende Organismen als auch in der industriellen chemischen Produktion. Während bei chemischen Hydrierungen Metallkatalysatoren oder stöchiometri-sche Mengen von Metallhydriden benötigt werden, verwendet die Natur typischerweise organische Cofaktoren wie Nicotinamidadenindinucleotid (NADH) in Kombination mit metallhaltigen Enzymen. Die metallfreie katalytische Hydrierung von Olefinen war sowohl in der Natur als auch in der chemischen Synthese bisher unbekannt.[1] Hier berichten wir über eine effiziente, äußerst chemoselektive und metallfreie katalytische Transferhydrierung von a,b-ungesättigten Aldehyden.Die Hydrierung von a,b-ungesättigten Carbonylverbindungen ist eine nützliche, aber auch herausfordernde Umwandlung, da sowohl 1,2-als auch konjugierte Reduktionen bereitwillig stattfinden, sodass die Selektivität oft niedrig ist. Katalytische Hydrierungen von a,b-ungesättigten Aldehyden sind daher zwar möglich, aber meist von geringer Chemoselektivität, und zusätzliche funktionelle Gruppen wie Benzyloxy-, Nitro-und Nitrilgruppen werden nicht toleriert.[2] Zwar konnten alternative konjugierte Reduktionen mit verschiedenen Substratklassen realisiert werden, [3] eine milde, allgemein anwendbare, hoch chemoselektive und katalytische Methode für a,b-ungesättigte Aldehyde wurde bisher aber nicht beschrieben. Die bis dato bekannten konjugierten Reduktionen von Aldehyden sind entweder nicht katalytisch und benötigen eine stöchiometrische Menge einer (Organo)metall-Hydridquelle, [4] müssen bei erhöhter Temperatur durchgeführt werden [5] oder zeigen nur eine mäßige Selektivität.[6] Eine milde, katalytische und chemoselektive Variante wäre entsprechend wünschenswert.Kürzlich wurde über die Iminiumkatalyse als eine leistungsfähige Methode für die asymmetrische Katalyse von Cycloadditionen und konjugierten Additionen an Enale und Enone berichtet. [7] Wir folgerten, dass eine solche Katalysestrategie für die konjugierte Reduktion von a,b-ungesättigten Carbonylverbindungen anwendbar sein könnte, wenn ein