Mehrdimensionale Massenspektrometrie koppelt eine geeignete Ionisationsmethode und Massenanalyse (MS) mit der Fragmentierung mittels Tandem‐Massenspektrometrie (MS/MS) und einem Online‐Verfahren der orthogonalen Trennung. Für die Trennung kommen Flüssigkeitschromatographie (LC) und Ionenmobilitätsspektrometrie (IMS) in Frage, wobei die Trennung vor der Ionisation in der Lösung bzw. nach der Ionisation in der Gasphase erfolgt. Die MS liefert Daten zur Elementzusammensetzung, während die MS/MS Unterschiede der Bindungsstabilitäten eines Polymers nutzt, wodurch Daten zur Konnektivität und Sequenz erhalten werden. Die Bedingungen der LC können so gewählt werden, dass eine Trennung nach Polarität, Endgruppenfunktionalität oder hydrodynamischem Volumen möglich wird, während die IMS zusätzliche Selektivität bezüglich der Makromolekülform und ‐architektur liefert. In diesem Kurzaufsatz wird erörtert, wie ausgewählte Kombinationen der MS‐, MS/MS‐, LC‐ und IMS‐Dimensionen in Verbindung mit der entsprechenden Ionisationsmethode eingesetzt werden können, um die Bestandteile, Endgruppen, Sequenzen und Strukturen eines breiten Spektrums an Homopolymer‐ und Copolymermaterialien zu ermitteln, das Mehrkomponentenmischungen, supramolekulare Aggregate, neuartige Hybridmaterialien und große, vernetzte oder nichtionisierbare Polymere umfasst.