Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen vereint ein Diamant mehrere sehr nützliche Eigenschaften wie extreme mechanische Härte, Inertheit gegenüber vielen Chemikalien, eine große elektronische Bandlücke, breite optische Transparenz, Widerstandsfähgkeit gegenüber Strahlung oder hohe Wärmeleitfähigkeit [1]. Diamantmaterialien (Abbildung 1) sind auch dafür bekannt, dass sie keinen oder nur einen sehr kleinen Effekt auf lebende Zellen besitzen. Sie kommen somit zur Anwendung in biologischen und medizinischen Bereichen in Frage. Für viele Wissenschaftler sind Diamanten im Nanometerbereich (1 nm entspricht 10 -9 m) oftmals mit chemical-vapor-deposition-Diamanten (CVD), ultrananokristallinen Diamanten oder Nanodiamantpulvern assoziiert (Abbildung 2). Leider ist ein solcher "Nanodiamant" häufig eine Mischung aus Isomeren oder sogar eine Mischung verschiedener Verbindungen mit unterschiedlichen Molekulargewichten. Nun hat eine weitere Klasse von Diamantmaterialien die Bühne (wieder) betreten: die Diamantoide [2]. Was sind Diamantoide? Diamantoide (auch Polymantane genannt) sind aliphatische Käfigverbindungen, die nur aus Kohlenstoff-und Wasserstoffatomen bestehen. Die Atomanordnung in diesen Molekülen entspricht der Anordnung der Kohlenstoffatome im Kristallgitter des Diamanten. Der Begriff "diamantoid" wurde 1924 vom deutschen Chemiker Hermann Decker während seiner Versuche, synthetische Diamanten herzustellen, geprägt [3]. Der einfachste Diamantoid ist das Adamantan, welches gleichzeitig die Elementarzelle des Diamanten darstellt und deswegen nach dem griechischen Namen für Diamant (adamantinos) benannt wurde. Adamantan besteht aus zehn Kohlenstoffatomen und 16 Wasserstoffatomen und ist eine farblose, kristalline Verbindung mit campherartigem Geruch. Durch die Addition weiterer Adamantankäfige entstehen immer größere Diamantoide, die nach einer logischen Reihenfolge Diamantan (14 Kohlenstoff-und 20 Wasserstoffatome), Triamantan (C 18 H 24 ), Tetramantane (C 24 H 28 ), Pentamantane, usw. benannt werden. Diese Verbindungen sind strukturell also wie kleine Fragmente des Diamanten, dessen abgebrochene Bindungen mit Wasserstoffatomen abgesättigt wurden. Es wird weiterhin allgemein unterschieden zwischen den niederen und den höheren Diamantoiden. Die Gruppe der niederen Diamantoide besteht aus Adamantan, Dia-Die Tetramantan-Familie besteht aus vier verschiedenen Isomeren, von denen zwei enantiomer zueinander sind. ABB . 2 | EIG ENSCHAF TEN VON (NANO)DIAMANTEN ABB . 3 | DIE TETRAMANTAN -FAMILIE ABB . 1 | G RÖSSENORDNUNG EN VER SCHIEDENER DIAMANTMATERIALIEN 250 |