Zusammenfassung
Hintergrund Weichteildefekte der Regio tendinis achilleae treten nach
Traumata und insbesondere als Komplikation nach offener Rekonstruktion der Sehne
mit nachfolgendem Infekt auf.
Ziel der Arbeit Es werden Empfehlungen zur Therapie von
Weichteilverletzungen mit Beteiligung der Achillessehne im Kontext der Literatur
formuliert.
Material und Methoden Es wurde eine Recherche der deutsch-,
französisch- und englischsprachigen Literatur zur Rekonstruktion von
Hautweichteildefekten der Achillessehnenregion durchgeführt, welche in
singuläre und kombinierte tendokutane Defekte differenziert wurden.
Kombinierte Defekte wurden basierend auf drei rekonstruktiven Prinzipien weiter
untergliedert in: ein alleiniger Verschluss der Haut ohne Sehnenrekonstruktion
sowie eine Rekonstruktion der Haut zusammen mit einer Sehnenrekonstruktion als
vaskularisiertes oder avaskuläres Transplantat.
Ergebnisse Lokale und distal gestielte Lappenplastiken sind für
die Rekonstruktion über der Achillessehne mit einer hohen lokalen
Morbidität behaftet, weshalb die Autoren freie Lappenplastiken aufgrund
der geringeren Komplikationsrate favorisieren. Hier eignet sich für
kleine Defekte die freie Medial Sural Artery (MSAP-)Lappenplastik, bei
großen Defekten Muskeloder fasziokutane Lappenplastiken. Technik der
Wahl für die kombinierte tendokutane Rekonstruktion ist die
ALTLappenplastik mit vaskularisierter Fascia lata. Als nicht vaskuläre
Sehnentransplantate werden häufig die Sehne des M. flexor hallucis
longus oder des M. peroneus brevis verwendet.
Fazit Die Rekonstruktion der Achillessehnenregion erfordert dünne
strapazier- und gleitfähige Lappen, die eine Schuhver- sorgung
ermöglichen. Die postoperative Kraft und Beweglichkeit des
Sprunggelenkes zeigen vergleichbare funktionelle Resultate nach vaskularisierter
und nicht vaskularisierter Seh- nenrekonstruktion.