T-Zell-Therapien bei Leukämie

Abstract

Die Mehrzahl der Leukämien des Kindesalters kann heute mit einer Polychemotherapie erfolgreich behandelt werden. In Hochrisikosituationen kann eine Therapieintensivierung mit nachfolgender allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) erheblich zur Erhaltung der Remission beitragen [5, 22]. Rezidive nach Transplantation verlaufen in aller Regel fatal. Für die Betroffenen werden dringend neue Behandlungskonzepte benötigt. Durch die Möglichkeit der Quantifizierung der minimalen Resterkrankung mit Hilfe molekularer Methoden können Patienten mit hohem Rezidivrisiko heute frühzeitig identifiziert werden [2], sodass sich ein therapeutisches Fenster für innovative Therapieverfahren ergibt. Ein Behandlungsansatz besteht dann in der gezielten Verabreichung antileukämischer zytotoxischer T-Zellen. Immuntherapie mit zytotoxischen T-ZellenZytotoxische T-Zellen spielen bei der Immunantwort gegen Virusinfektionen und Tumoren eine wesentliche Rolle. Sie erkennen Zellen über antigenspezifische Rezeptoren und sind in der Lage, ihre Zielzellen mit hoher Effektivität zu lysieren. Die Attraktivität von T-Zell-Therapien ist in erster Linie auf die einzigartige Spezifität des zellulären Immunsystems und die Gedächtnisfunktion spezifischer T-Zellen zurückzuführen. So kommt es bei erneutem Antigenkontakt zu einer zügigen und wirkungsvollen Immunreaktion. Im Rahmen einer Reaktivierung können T-Zellen im Körper verbliebene maligne Zellen immunologisch kontrollieren und eine langfristige Remission erhalten.