Zusammenfassung: Die Möglichkeit, die Eigenschaften von PM-Stählen durch eine Sinterhärtung zu verbessern, hängt von der Menge und der Art der verwendeten Legierungselemente ab. Elemente wie Cr und Mn zeigen eine signifikant stärkere Wirkung auf die Härtbarkeit als das bei PM-Stähle übliche Ni, Cu und Mo. Ihre hohe Sauerstoffaffinität stellt jedoch eine Herausforderung beim Sintern dar. Diese Elemente müssen somit mit anderen Elementen mit geringerer Sauerstoffempfindlichkeit kombiniert werden; z. B. Fe. Dies wird traditionell durch die Verwendung von vorlegierten Pulvern erreicht. Aber auch das Zumischen eines Masterlegierungspulvers zu reinem Eisenpulver stellt eine Alternative dar. Das Masteralloy-Konzept bietet gegenüber der Vorlegierungsroute den Vorteil, dass es eine sehr hohe Flexibilität bei der Auswahl der endgültigen Zusammensetzung des Stahls bietet. Den verschiedenen Arten von Basispulvern können unterschiedliche Mengen an Master-Legierungen beigemischt werden, wodurch sich ein breites Portfolio an Materialeigenschaften ergibt. In dieser Arbeit werden kostengünstige Fe-Mn-Si-Cr-Masterlegierungspulver mit verschiedenen Basispulvern (reines Eisen, Mo-Vorlegierungen und Cr-Vorlegierungen) kombiniert. Die mechanischen Eigenschaften und Mikrostrukturen wurden anhand von Proben ermittelt, die bei 1120°C und 1250°C gesintert wurden, und zwar sowohl im gesinterten Zustand als auch nach einer anschließenden Wärmebehandlung, die durch Gasabschrecken (N2) von 900°C (Abkühlgeschwindigkeit von etwa 5°C/s) erreicht wurde. Die Ergebnisse geben einen hervorragenden Überblick über die verschiedenen Eigenschaften, die erreicht werden können, wenn der Masteralloy-Ansatz verwendet wird, um eine maßgeschneidertes Eigenschaftsprofil zu erzielen. Selbst beim Sintern bei 1120°C führen Zusätze von Masterlegierung zu niedrig vorlegierten Basislegierungen zu einer bemerkenswerten Erhöhung der Härte, ohne die Schlagzähigkeit nachteilig zu beeinflussen.