Zusammenfassung
Hintergrund
Die digitale Transformation in der curricularen Lehre des Medizinstudiums beinhaltet zum einen die zunehmende Nutzung digitaler Lehr‑/Lernformate und zum anderen die Vermittlung von digitalen ärztlichen Kompetenzen. Auch in der fachärztlichen Weiterbildung müssen im Zuge der Veränderungen Konzepte der Wissensvermittlung und Kompetenzprofile überdacht und vermittelt werden.
Ziel der Arbeit
Ziel der vorliegenden Studie war die Ermittlung des aktuellen Stands der digitalen Transformation in der HNO-Lehre in Aus- und Weiterbildung an universitären Hals‑, Nasen- und Ohrenkliniken.
Material und Methoden
Ein Fragebogen mit 9 Fragen zu Themen der digitalen Transformation wurde an die Lehrbeauftragten der 37 nationalen universitären Hals‑, Nasen- und Ohrenkliniken verschickt. Die Umfrage erfolgte online anonym über das Umfrageportal SurveyMonkey® (San Mateo, CA, USA).
Ergebnisse
An der Umfrage nahmen 86,5 % der angeschriebenen Lehrbeauftragten teil. Nur 25 % der HNO-Kliniken bieten eine Lehrveranstaltung zur Vermittlung digitaler Kompetenzen für Studierende an. Digitale Lehrmethoden kommen nur in der Hälfte der Kliniken zum Einsatz. Nur 56,25 % der Lehrbeauftragten erhalten bei der Umsetzung der digitalen Transformation Unterstützung. In 40,62 % der Kliniken wird die digitale Transformation in der Weiterbildung thematisiert, aber nur 28,12 % der teilnehmenden Kliniken wenden digitale Lehrmethoden in der fachärztlichen Weiterbildung an.
Schlussfolgerung
Insbesondere im Bereich der curricularen Lehre werden einige Aspekte der digitalen Transformation bereits umgesetzt, nicht zuletzt auch getrieben durch die COVID-19-Pandemie. Insgesamt zeigt sich allerdings noch ein deutlicher Nachholbedarf sowohl in der Ausbildung von Studierenden als insbesondere auch in der Ausbildung von Weiterbildungsassistenten der HNO-Heilkunde.