ZusammenfassungHintergrund: Unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen ist es erwünscht, Behandlungen mit gleicher medizinischer Wirksamkeit und Sicherheit zu geringeren Kosten zu ermöglichen. Eine Kostenreduktion kann generell durch optimierte Behandlungsabläufe erzielt werden, erfordert jedoch zuvor eine Analyse der Kostenentstehung. Ziel: Analyse der Personal-und Sachkosten bei der routinemäßigen Durchführung neuroendovaskulärer Behandlungen. Patienten und Methoden: Retrospektive Erfassung und Auswertung von 536 neuroendovaskulären Eingriffen, die innerhalb von 12 Monaten in einer Klinik durchgeführt wurden, hinsichtlich Behandlungsdauer, Personal-, Geräte-, Medikamenten-und Materialkosten in Abhängigkeit von der Diagnose und dem Therapieablauf. Ergebnis: Die Behandlungsdauer (Mittelwert: 211 min) und die Behandlungskosten (Mittelwert: € 5 186,79) variieren in Abhängigkeit von der Diagnose, dem Therapiekonzept und dem Behandlungsverlauf. Komplikationslose Behandlungen sind signifikant kürzer und kostengünstiger. Keine signifikanten Unterschiede bestehen zwischen den Behandlungssitzungen mit peri-oder postprozedural aufgetretenen Komplikationen. Die bedeutsamsten Unterschiede bestehen im Bereich der Materialkosten. Schlussfolgerungen: Das größte betriebswirtschaftliche Einsparpotential besteht im Bereich der verwendeten Medizinprodukte. Ein ggf. reduzierter Zeitbedarf für den einzelnen Eingriff ist nur von untergeordneter Bedeutung. Umfangreichere diagnosebezogene Studien zur Kostenidentifikation sowie ein gezielter Kostenvergleich von Therapiemethoden mit vergleichbarer Wirksamkeit sind die Voraussetzung für weitergehende Untersuchungen zur Kosten-Nutzen-Relation.
AbstractBackground: Current economic conditions make it desirable to provide treatment with equivalent efficacy and safety at lower costs. Optimized treatment routines may yield significant savings. This requires, however, a thorough analysis of the underlying cost structure. Aim: Analysis of the costs for personnel and medical devices related to the routine performance of neuroendovascular procedures. Patients and Methods: A retrospective registry and analysis of 536 neuroendovascular procedures carried out in a single centre during a 12-month period was undertaken. Duration of treatment, costs of personnel, use of medical equipment, consumption of medication and medical products were correlated with diagnosis and course of therapy. Results: The duration of treatment (mean: 211 min) and the treatment costs (mean € 5,186.79) vary in relation to diagnosis, treatment concept and course of treatment. In this study the mean cost for an endovascular aneurysm occlusion with detachable coils was € 5,869.50; € 4,626.93 was the mean cost for one procedure of AVM embolization and cost for complete endovascular treatment of a dural arteriovenous fistula was € 7,270.64 with an average of 1.6 procedures per fistula. Uneventful procedures last significantly shorter and are less costly. There are no significant differences between procedures with peri-or post...
