ZusammenfassungDie vorliegende Studie untersucht das Selbstkonzept im Schulfach Musik im Kontext der aktuellen Forschung zum bereichsspezifischen akademischen Selbstkonzept. Dazu werden die Zusammenhänge zwischen dem Selbstkonzept im Schulfach Musik und (1) Selbstkonzepten in weiteren Schulfächern und bezogen auf Schule allgemein, (2) Noten und (3) intrinsischen Werten in verschiedenen Schulfächern geprüft. Weiter werden Unterschiede in der Struktur und in den Mittelwerten verschiedener akademischer Selbstkonzepte mitsamt dem Selbstkonzept für das Schulfach Musik zwischen Jungen und Mädchen sowie zwischen musikalisch aktiven und nicht-aktiven Schülerinnen und Schülern untersucht. Die Stichprobe umfasste N = 442 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 7 bis 9. Das Selbstkonzept im Schulfach Musik zeigte einen höheren Zusammenhang zu Selbstkonzepten verbaler Schulfächer als zu Selbstkonzepten mathematisch-naturwissenschaftlicher Schulfächer. Weiter zeigte das Selbstkonzept im Schulfach Musik höhere Zusammenhänge zur Note und zum intrinsischen Wert im selben Fach als zur Note und zu intrinsischen Werten anderer Schulfächer. Musikalisch aktive und nicht-aktive Schüler unterschieden sich nicht in der Struktur, aber in den Mittelwerten der akademischen Selbstkonzepte. Das gleiche galt für Jungen und Mädchen, wobei der Geschlechtseffekt im Mittelwert für das Selbstkonzept im Schulfach Musik zugunsten der Mädchen auf die ungleiche Geschlechtsverteilung in der musikalischen Aktivität zurückging. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass sich bekannte Phänomene des akademischen Selbstkonzepts auf das Selbstkonzept im Schulfach Musik übertragen lassen.