Teilhaben trotz multiresistenter Erreger (MRE)

Abstract

Auf der pädiatrischen Palliativstation Lichtblicke geht es bunt zu: Kinder sitzen aufmerksam in ihren Rollstühlen im "Lebensraum" und malen mit Unterstützung einer Heilerziehungspflegerin oder einer Kunsttherapeutin große Bilder. Eltern tauschen sich aus und machen gemeinsam einen kleinen Spaziergang im Garten. Geschwisterkinder spielen im Sandkasten. In einem Patientenzimmer sprechen eine Ärztin, eine Psychologin und eine Pflegekraft mit einer Familie über die Zeit nach der Entlassung. Eine Pflegekraft übt in einem anderen Patientenzimmer im Beisein einer Auszubildenden mit einer Mutter das Absaugen bei ihrem Kind. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin liest einem Kind im Bett eine Geschichte vor, im Stationszimmer piept der Monitor, im Flur spielt die Musiktherapeutin Klavier, während eine Stationshilfe Schränke auffüllt. Bei geöffneter Tür hört man auf dem Flur ein Kind husten, der Vater sitzt daneben mit Tränen in den Augen, eine Pflegekraft schaut nach dem Kind und dem Vater: Miteinander lachen und weinen gehört auf Lichtblicke dazu. Alles in allem eine ganz normale Momentaufnahme einer pädiatrischen Palliativstation mit dem Blick auf das palliativmedizinische Ziel: Ermöglichung sozialer Teilhabe [1]. Die Station lebt neben aller Ernsthaftigkeit und der hochkompetenten medizinisch-pflegerischen Versorgung auch von den ungezwungenen Gesprächen und spontanen Kontakten zwischen den Mitarbeiterinnen und den Familien. Das Gebäude (▶ Abb. 1) unterstützt mit seiner gerundeten Bauweise Begegnung und Privatheit.

Multiresistente Erreger in der stationären Palliativmedizin

“…In strukturierten Interviews zeigten sich die behandelnden Pflegekräfte und Therapeut*innen in der Palliativtherapie unsicher, wie sie sich verhalten sollen [30]. In der Literatur finden sich Hinweise darauf, dass die ergriffenen Hygienemaßnahmen, die vor allem auch auf der Isolierung der Betroffenen basieren, negative Einflüsse auf die Psyche sowie auf die Versorgung haben [31]. Die Erfahrungen zeigen, dass auch notwendige rehabilitative Therapien bei isolierten Patient*innen nur vermindert stattfinden [32,33].…”

“…währleistet werden. Die Autorinnen weisen auf die Herausforderungen im Alltag hin, dass beispielsweise die Abstandsregeln zwischen den Kindern nicht immer optimal eingehalten werden können und dass die Schutzkittel in der Öffentlichkeit als stigmatisierend empfunden werden können [31].…”

“…Dafür wurden Schulungsvideos, Hinweisschilder sowie Informations-und Merkblätter erstellt. Außerdem wurde innerhalb der Implementierungsphase sehr viel Wert auf regelmäßige Teambesprechungen und Austauschmöglichkeiten zwischen den Familien gelegt [31].…”