Fast 40 Jahre sind verflossen, seit Behrings Antidiphtherieserum bei der Behandlung yon Diphtherie angewendet zu werden begann. Die Gesehiehte dieser Serumbehandiung bietet vieles yon Interesse und zeigt ein st~ndig andauerndes Bestreben, die Behandlungsresultat~ zu verbessern. Anfangs wurde Serum in subcutaner Injektion und in kleinen Dosen gegeben, einige 100 bis hSehstens 1000--2000 Immunisierungseinheiten. In dieser Form machte die Diphtherieserumtherapie ihren raschen Siegeszug durch die Welt.Es regt zum Nachdenken an und l~l~t sich tats~ichlich bis heute noeh nicht zufriedenstellend erkliiren, dab das Diphtherieserum in der ganzen Welt als ein sehr wertvolles Therapeuticum in einer Dosierung akzeptiert wurde, die heutzutage allgemein f/ir vollkommen unzureiehend gehalten wird, und mit einer Administrationsweise --der subeutanen Injektion --die nunmehr allgemein aufgegeben ist, weil die Resorption bei dieser Form yon Injektion allzu langsam vor sich geht.Es dauerte auch nicht lange, bis man versuehte Diphtherieserum in wirkungsvollerer Weise zu injizieren. Sehon im Jahre 1899 machte 1)6nitz an Tieren eine Reihe yon Versuehen mit intravenfser Seruminjektion. ]~ine systematisehe Untersuehung versehiedener Injektionsmethoden wurde indes erst yon Henderson-~mith an 211adsens Seruminstitut in Kopenhagen vorgenommen.Diese Unte.rsuchungen zeigten u. a., dab ein Maximum yon Antitoxinkonzentration bei intravenSser Injektion unmittelbar, bei subcutaner Injektion dagegen erst naeh ungef~hr 72 Std. erreieht wird. Im Jahre 1909 wies Morgenroth nach, daft die Resorption bei intramusku-l~rer Injektion 16 bis 17real rascher erfolg~ als bei der subeutanen, und im selben Jahre land Berghaus an Et~rlichs Institut, daft die giftneutralisierende Kraft des Serums bei intravenSser Injektion mehrere 100Male starker ist als bei subcutaner.