Zusammenfassung
Hintergrund
Im geriatrischen Assessment der Mobilität wird oft der Timed-up-and-go(TUG)-Test eingesetzt. Viele stationäre Patienten können diesen aber nicht bewältigen. Als Performance-Test für diese Zielgruppe wurde die Lübecker Skala der Basis-Mobilität (LSBM) entwickelt.
Ziel
Die Studie untersuchte Eigenschaften der 7 Aufgaben umfassenden LSBM, die auf Item-Ebene eine an die 5‑stufige Bewertung von Beeinträchtigungen gemäß der ICF angelehnte Skalierung aufweist.
Material und Methoden
Bei 77 Patienten, die bei akutgeriatrischer Klinikaufnahme den TUG-Test nicht bewältigt hatten, wurde im Abstand von 7 bis 18 Tagen (t0, t1) die LSBM absolviert, davon einmal durch 2 Untersucher bewertet. Für die konvergente Validität wurde der De Morton Mobility Index (DEMMI) eingesetzt.
Ergebnisse
Der LSBM-Score und der DEMMI-Score korrelierten hoch (−0,880, p < 0,001). Ein Bodeneffekt trat mit der LSBM nicht auf, mit dem DEMMI bei 5 Patienten (6,5 %). Die prädiktive Validität für die Voraussage der Bewältigung des TUG-Tests bei Entlassung aufgrund des Summenscores zu t0 betrug für die LSBM −0,577, für den DEMMI 0,542 (Korrelation nach Spearman, p = 0,001). Die Interrater-Reliabilität der LSBM lag bei 0,983 (p < 0,001), die Korrelation zwischen Test und Retest bei 0,836 (p < 0,001), die interne Konsistenz über Cronbachs α bei 0,876. Die LSBM korrelierte mit der physiotherapeutischen Verlaufsbeurteilung (0,482, p < 0,001), die Effektstärke als Maß für die Änderungssensitivität lag bei Cohen’s d 0,711.
Diskussion
Die LSBM erleichtert das Setzen von Therapiezielen und ermöglicht die standardisierte Dokumentation bereits kleiner Verbesserungen und Verschlechterungen bei Patienten mit reduzierter Basis-Mobilität.