Zusammenfassung
Hintergrund
Palliativ- und Hospizeinrichtungen sind durch die COVID-19-Pandemie besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Gründe dafür sind insbesondere das hohe Alter und bestehende Vorerkrankungen der Patienten sowie ein körperlich naher Kontakt zwischen Mitarbeitern und Patienten.
Ziel der Arbeit
Ziel der vorliegenden Studie ist es, bestehende Strategien, Richtlinien und Empfehlungen zum Umgang mit den Herausforderungen der COVID-19-Pandemie in der Palliativ- und Hospizversorgung zu ermitteln, die in Deutschland und anderen Ländern zum Einsatz kommen.
Material und Methoden
Im Rahmen eines Scoping Reviews wurden die Datenbanken PubMed, CINAHL, Web of Science und PsycInfo durchsucht. Zusätzlich wurde „graue Literatur“ über Google Search und Google Scholar recherchiert. Eingeschlossen wurden alle deutsch- und englischsprachigen Artikel im Zeitraum Januar 2020 bis August 2021, die sich auf die stationäre Palliativ- und Hospizversorgung beziehen.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 51 Veröffentlichungen in die Analyse aufgenommen. Die identifizierten Maßnahmen lassen sich 10 verschiedenen Kategorien zuordnen: Maßnahmen zur Infektionskontrolle, strukturelle Maßnahmen, Besuchsregelungen, Kommunikationsstrukturen, Schulung und Aufklärung, psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen, spezifische Überlegungen für Menschen mit Demenz, vorausschauende Pflegeplanung, Abschiednahme sowie Maßnahmen nach dem Tod.
Diskussion
Bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie dominieren insbesondere Maßnahmen zur Ermöglichung der Kommunikation zwischen Patienten, Mitarbeitern und Angehörigen, psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen, strukturelle Maßnahmen und Empfehlungen zur Schulung und Aufklärung aller Beteiligten. Strategien zur Palliativversorgung von Menschen mit Demenz in Pandemiezeiten sowie zu Abschiednahme und Trauerbewältigung von Hinterbliebenen finden weniger Beachtung.