ZusammenfassungDie COVID-19-Pandemie stellt die Gesundheitssysteme international vor Herausforderungen, die über Prävention, akute und Intensivbehandlung schwerkranker Patienten hinausgehen. Ein erheblicher Teil derjenigen, die eine akute Infektion überstanden haben – und nicht nur alte Patienten –, leiden unter einem „Post-COVID-Syndrom“. Risikofaktoren sind vorbestehende somatische Multimorbidität, kognitive und zerebrale Veränderungen, somatische Multimorbidität sowie Pneumonie mit Hypoxie, Intensivbehandlung und Verwirrtheitszustände während der akuten COVID-19-Infektion. Meist überdauert ein frontales Dysexekutiv-Syndrom, das einerseits mit Erschöpfung und Verstimmtheit, andererseits mit Störungen von Aufmerksamkeit und Gedächtnis assoziiert sein kann. Einige Pathomechanismen der COVID-Enzephalopathien sind bekannt, aber bisher wurden noch keine spezifischen Behandlungsstrategien für die nachfolgenden Defizite etabliert. Es ist damit zu rechnen, dass sich Hausärzte, Psychiater, Neurologen, Sozialpädagogen und andere in den nächsten Monaten und Jahren vermehrt der Aktivierung, Reintegration und Begutachtung betroffener Patienten widmen werden.