ZusammenfassungIn der vorliegenden Arbeit wird die "Dynamische Spezifikation" zur Analyse der Geldnachfrage (M2) in Osterreich angewendet. Ausgehend von einer sehr allgemeinen Formulierung einer Oblichen Geldnachfragefunktion gelangt man durch eine Reihe von Tests zu einem "Error-correction"-Ansatz mit befriedigenden statistischen sowie theoretischen Eigenschaften und auch interessanter datenad~quater Dynamik. Aus diesem "Error-correction"-Modell I §Bt sich eine langfristige Gleichgewichtsl6sung ableiten, welche zeigt, dab --im Einklang mit Aussagen der Theorie --die Geldmenge homogen und proportional zum Einkommen und die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes (in bezug auf das Einkommen) eine steigende Funktion des Zinssatzes und der Inflationsrate ist.Eine grendliche Analyse der gesch~tzten Funktion 0ber den Zeitablauf deckt zu Anfang der siebziger Jahre strukturelle StSrungen auf. Formal betrachtet verschob sich die Funktion in diesem Zeitabschnitt von einer Goldfeld-Gleichung zu einem "Error-correction"-Modell. Die Erkl~irung daf0r kann sowohl in einem anderen Verlauf der relevanten Daten als auch in einer ver~nderten Reaktion der Wirtschaftssubjekte auf Datensignale gefunden werden. Nach AuflSsung des Bretton-Woods-Systems, mit der weiteren Offnung der 5sterreichi-schen Finanzm~irkte, st~irker schwankenden Zinss~itzen sowie h6heren Inflationsraten wurden korrigierende Reaktionen auf empfundene Ungleichgewichte for die Wirtschaftssubjekte bedeutsamer. Seit Mitte der siebziger Jahre sind jedoch die Parameter der Geldnachfragefunktion beachtlich konstant. Die W~ihrungsbehSrden, die sich for die Hartw~ihrungs-politik entschieden haben und daher die Geldversorgung weitgehend dem Bedarf der Wirtschaft anpassen, k6nnen sich also auf eine recht stabile, freilich dynamische Geldnachfragefunktion st0tzen, die von drei makro6konomischen GrSBen (Realeinkommen, Preisen und Zinssatz) bestimmt wird.