Zusammenfassung
Hintergrund
Das Theaterhaus als Arbeitsplatz stellt hohe physische sowie psychosoziale Anforderungen an professionelle Bühnentänzer*innen. Die Arbeitsfähigkeit wird durch strukturelle sowie interpersonelle Faktoren beeinflusst und weist für das Theaterhaus und dessen Betriebsablauf einen hohen Stellenwert auf.
Methodik
Es wurden 25 leitfadengestützte Interviews mit Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden der Sparte Tanz an 16 deutschen Theaterhäusern durchgeführt. Diese variierten in der Ensemblegröße von 10–70 Tänzer*innen und zeichneten sich durch eine Heterogenität in den tänzerischen Schwerpunkten aus. Die Interviews wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring unter Verwendung von MAXQDA von zwei Personen unabhängig analysiert.
Ergebnisse
Die originären Arbeitsanforderungen von Bühnentänzer*innen werden oft durch ergänzende Arbeitsinhalte mit zusätzlichem Aufwand außerhalb der Arbeitszeit erweitert. Die Art und Ausrichtung des Theaters sowie die finanziellen und organisatorischen Bedingungen beeinflussen die Arbeitsorganisation. Diese ist geprägt von der Spielzeitplanung, geringer oder gar fehlender Partizipation der Arbeitnehmenden und von ineffizienten Arbeitsabläufen. Weiterhin spiegelt der Aspekt der Führung multifaktorielle Herausforderungen wieder, die durch die verschiedenen Perspektiven geprägt sind.
Schlussfolgerung
Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten sollte die Schaffung eines gesundheitsförderlichen Arbeitsumfeldes für Bühnentänzer*innen sein. Die Weiterentwicklung und Verbesserung des Systems zum Erhalt und der Förderung der Arbeitsfähigkeit erfordert ein gemeinschaftliches Engagement von Führungskräften und Bühnentänzer*innen.