ZusammenfassungDie Wiedererlangung einer Stimmfunktion nach Laryngektomie ist ein zentrales Element für die postoperative Lebensqualität. Dazu haben sich Stimmprothesen als probates Mittel etabliert. Häufige Prothesenwechsel stellen für einige Patienten jedoch eine teils große Belastung dar, sodass ein besseres Verständnis der Ätiologie der Stimmprothesen- und Stimmprothesenlagerinsuffizienz benötigt wird.
Material und Methoden Es erfolgte die retrospektive Auswertung klinischer Daten von 58 Patienten nach Laryngektomie. Des Weiteren wurde prä- und postoperative CT-Bildgebung von 22 Patienten mit der Frage nach Stenosen im Bereich des Neopharynx verglichen.
Ergebnisse In dem untersuchten Kollektiv wurde bei 40 Patienten mindestens ein Wechsel der Stimmprothese durchgeführt; es zeigte sich ein medianes Wechselintervall von 235 Tagen. Patienten nach adjuvanter Radiochemotherapie zeigten signifikant kürzere Wechselintervalle als nach adjuvanter Radiotherapie (p = 0,002). Des Weiteren konnte eine gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) als Risikofaktor für kürzere Stimmprothesenwechselintervalle nachgewiesen werden (p = 0,04).Klinisch relevante Stenosen zeigten sich bei 17 Patienten (42,5 %), davon wurden 14 Patienten (82 %) mittels Bougierung therapiert und zeigten keine verkürzte Stimmprothesenverweildauer (p = 0,892).
Schlussfolgerung GERD stellt einen Risikofaktor für häufige Stimmprotheseninsuffizienz dar und sollte daher nach Laryngektomie suffizient therapiert werden. Mit zunehmender Eskalation der adjuvanten Therapie zeigt sich ein kürzeres Wechselintervall.Stenosen werden häufig nach Laryngektomie beobachtet, stellen aber unter Therapie keinen alleinigen Risikofaktor für eine kurze Stimmprothesenverweildauer dar.