Zusammenfassung
Hintergrund
Seit ihrer Zulassung in Deutschland im Juli 2019 erfreuen sich E‑Scooter zunehmender Popularität. Diese steigende Beliebtheit und die einfache Zugänglichkeit der E‑Scooter für jedermann haben jedoch auch zu teils schweren Unfällen geführt.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser Studie war es, die Art und Schwere der Verletzungen, die in direktem Zusammenhang mit der Nutzung von E‑Scootern in einer deutschen Millionenstadt stehen, zu analysieren und hieraus Schlüsse für zukünftige Sicherheitskonzepte und Verhaltensregeln zu ziehen.
Methodik
Alle Patienten, die sich aufgrund eines Unfalls mit einem E‑Scooter in der interdisziplinären Notaufnahme des Klinikums rechts der Isar, Universitätsklinikum der Technischen Universität München, zwischen dem 01.07.2019 und dem 01.04.2020 vorstellten, wurden erfasst und sowohl demografische Daten als auch Informationen zu Traumamechanismus und den entstandenen Verletzungen dokumentiert.
Ergebnisse
Im oben genannten Zeitraum wurden prospektiv 60 Patienten erfasst, wovon 34 (56,7 %) Männer waren. Durchschnittlich waren die Patienten 34,7 Jahre (18 bis 73 Jahre) alt. Unter Alkoholeinfluss fuhren 22 Patienten (36,7 %); ein Helm wurde lediglich von einer Person getragen. Verletzungen des Kopfes waren mit Abstand am häufigsten, gefolgt von Verletzungen der oberen und der unteren Extremität (Radiusköpfchenfraktur n = 5, Riss-Quetsch-Wunden an Fuß/Sprunggelenk n = 8). 2 Patienten (3,3 %) waren schwer verletzt (ISS ≥16)
Diskussion
Mit zunehmender Beliebtheit der E‑Scooter steigt auch die Anzahl an Verletzungen. Am häufigsten ist die Kopfregion betroffen, weshalb zukünftig eine Helmpflicht sinnvoll erscheint. Zudem sollten eine breitere Informationskampagne und strengere polizeiliche Kontrollen im Hinblick auf die Vielzahl an alkoholisierten Unfallopfern erfolgen.