Zusammenfassung
Hintergrund Die Radiosynoviorthese (RSO) ist ein seit Jahrzehnten etabliertes sicheres Verfahren zur effektiven Behandlung der Synovialitis. Dennoch sind unerwünschte Wirkungen möglich. Diese zu kennen ist für den therapierenden Nuklearmediziner essenziell.
Ziel der Arbeit In dem Artikel werden Nebenwirkungen und Komplikationen der RSO dargelegt.
Material und Methoden Laut Definition der EMA sind Nebenwirkungen zu unterteilen in „adverse events“ (AE), das sind Ereignisse, die bei der Verabreichung eines Arzneimittels auftreten, ohne dass ein kausaler Zusammenhang mit dem Arzneimittel bestehen muss und adverse drug reactions (ADR), das sind durch das verabreichte Arzneimittel verursachte Reaktionen. In einer Literaturübersicht werden Nebenwirkungen in o. g. Sinne dargestellt und in den klinischen Kontext gestellt. Besonderes Augenmerk wird zudem auf Schmerzen im Rahmen der RSO und das Vorgehen bei Patienten mit Bakerzyste gelegt.
Ergebnisse Es ist eine Prävalenz ernster AE durch die RSO von 4,5 pro 100 000 Therapien dokumentiert. Die häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen sind infektiöse Prozesse nach RSO, die damit nicht dem Radiopharmakon oder dem gleichzeitig injizierten Kortikoid zugeordnet werden können, sondern durch das invasive Vorgehen begründet sind. Von den auftretenden Nebenwirkungen werden überwiegend die ernsten AE, die im Rahmen einer RSO auftreten, gemeldet, weniger nicht-ernste AE. Dennoch ist sogar bei einer 100-fach höheren Rate an ernstzunehmenden Komplikationen (aufgrund der vermutlich hohen Dunkelziffer) deren Wahrscheinlichkeit unter 0,5 %.
Diskussion Die RSO ist eine sichere, nebenwirkungsarme Therapie, wenn sie nach den Regeln der ärztlichen Kunst und unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinien durchgeführt wird. Mit ernsthaften Komplikationen ist nach den vorliegenden Daten in ca. einer von 20 000 Therapien zu rechnen.