Die Tatsache, dass jedes Substantiv im Deutschen als Drittsprache ein Geschlecht hat, das sich von seinem normalen biologischen Geschlecht unterscheidet, ist eines der schwierigsten und komplexesten linguistischen Merkmale, die Lernende mit unterschiedlichem Sprachlernhintergrund lernen müssen. Daher zielt diese nicht-experimentelle quantitative Studie darauf ab, die Einstellungen der Nicht-Germanistik-StudentInnen zum Erlernen der grammatikalischen Geschlechter im Deutschen zu beleuchten. Insbesondere soll die Studie Aufschluss geben über ihre Einstellungen zu (1) der Schwierigkeiten, (2) der Bedeutung, (3) der Tendenz zur Verwendung von Hinweisen und (4) den Selbstregulierungsstrategien beim Erlernen der grammatikalischen Geschlechter. Dabei wird auch untersucht, ob sich die Einstellungen je nach Geschlecht und Fachbereichsvariablen unterscheiden. Insgesamt 208 StudentInnen aus vier verschiedenen Fachbereichen einer staatlichen technischen Universität in der Türkei nahmen an der Studie teil. Zur Datenerhebung wurde ein Fragebogen verwendet. Die Ergebnisse zeigten, dass die Einstellungen der Nicht-Germanistik-StudentInnen zum Erlernen der deutschen grammatikalischen Geschlechter auf einem moderaten Niveau lagen. Genauer gesagt, zeigten sie weder eine positive noch eine negative Einstellung.