EinleitungIm Rahmen der kieferorthopädischen Diagnostik und Therapie spielen funktionelle Parameter eine bedeutende Rolle, liegt doch der Anteil der Patienten ohne stomatognathe Dysfunktionen nur zwischen 23 und 39,6 Prozent [7,10,14].Die Funktion des stomatognathen Systems wird von Regulationsphänomenen dominiert. Kommt es zum Verlust der stabilen okkluso-parodontalen Abstützung der Mandibula an der Maxilla in der habituellen Relation, so wird eine ständige neuromotorische Regulation erzwungen, welche unter Umständen eine strukturelle Adaptationsleistung erfordert und somit zu Funktionsstörungen führt. Dieses biokybernetische Szenario wurde von zahlreichen Autoren untersucht und belegt [12,17,18].Klinisch imponieren dabei Ermüdungserscheinungen der Kaumuskulatur, Schonhaltung und Ausweichbewegung der Mandibula, gelockerte Zähne, Gelenksgeräusche als Zeichen konsekutiver Kondylusverlagerungen, sowie Schmerzen an den betroffenen Strukturen. Dass unter diesen Bedingungen die zentrische Relation als Basis von okklusaler Diagnostik und Therapie prob-
ZusammenfassungAnfang der 70er-Jahre stellte Jankelson mit dem Myomonitor eine Methode zur Kieferrelationsbestimmung bei funktionsgestörten Patienten vor. Diese beruht auf der Registrierung von durch transkutane elektrische Nervstimulation provozierten, isotonischen, reflexartigen Schlieûbewegungen der Mandibula. Die Stimulation der motorischen Anteile der Nn. trigemini führt dabei zu einer Dekonditionierung der myogenen Propriozeption, woraus eine Relaxation des neuromuskulären Systems resultiert. Die Anwendung des Myomonitors setzt jedoch eine eingehende klinische Funktionsanalyse voraus. Ziel dieser Arbeit ist es, basierend auf einer klinischen Funktionsanalyse, die Verwendung des Myomonitors im Bereich der kieferorthopädischen Diagnostik und Therapie zu beschreiben und die Indikationen zu erläutern.
Schlüsselwörter
Myomonitor´Myozentrik´neuromuskuläres SystemAbstract Jankelson introduced a method to determine the jaw relationship in patients with dysfunctional symptoms using the Myomonitor . Transcutaneous electric nerve stimulation induces repetitive isotonic reflex closure of the mandible. The stimulation of the motor parts of the trigeminal nerves causes a deconditioning of the muscular proprioception resulting in the relaxation of the masticatory muscles. However the use of the Myomonitor requires a careful clinical functional analysis in advance. The aim of this article was to explain the indication and use of the Myomonitor in orthodontics based on a clinical functional analysis.Key words Myomonitor´myocentric relation´neuromuscular system "034", 18.3.04/dk köthen GmbH Originalarbeit 9Heruntergeladen von: University of British Columbia. Urheberrechtlich geschützt.