Zusammenfassung
Hintergrund
Endotracheales Absaugen bei intubierten oder tracheotomierten kritisch kranken Patient*innen fällt in den täglichen Aufgabenbereich verschiedener Berufsgruppen in der Intensiv- und Notfallmedizin.
Eine deutschsprachige Zusammenfassung aktueller Evidenz fehlt bisher.
Ziel der Arbeit
Ziel ist es, eine narrative Übersichtsarbeit über die aktuelle Evidenz zum endotrachealen Absaugen von intubierten oder tracheotomierten Patient*innen im klinischen Setting zu erstellen.
Material und Methoden
Es erfolgten eine Literaturrecherche in den Datenbanken CINAHL, Cochrane Library, LIVIVO, Medline via PubMed, eine Handsuche und ergänzend die Anwendung des Schneeballprinzips durch hochschulisch qualifizierte Pflegende. Eingeschlossen wurden nach erfolgreicher kritischer Beurteilung alle englisch- und deutschsprachigen Publikationen, welche die endotracheale Absaugung im Kontext der Versorgung im Krankenhaus thematisieren.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 23 Volltexte eingeschlossen werden, von denen nach der Entwicklung von 6 Oberthemen zur endotrachealen Absaugung 19 in die Berichterstattung aufgenommen wurden.
Im Ergebnis stellte sich u. a. heraus, dass das routinemäßige tiefe Absaugen einmal pro Schicht kontraindiziert ist und der Katheter maximal 0,5–1 cm über das distale Tubus- oder Trachealkanülenende vorgeschoben werden soll. Geschlossene Absaugkatheter bieten, bei allerdings heterogener Studienlage, insbesondere für den Personalschutz Vorteile. Fortbildungen des Personals sind obligat.
Diskussion
Zur endotrachealen Absaugung ließen sich wenige aussagekräftige Studien finden. Mit der vorhandenen Evidenz können jedoch erste Schlussfolgerungen getroffen werden, welche in z. B. internen Standard Operating Procedures berücksichtigt werden sollten. Weitere Forschung ist nötig.