Die Tr imethylverbindungen der Aluminiumhomologen Bor [5] und Gallium [6] sind im Festkçrper viel schwächer aggregiert und liegen in der Gasphase monomer vor.I mG egensatz dazu ist das Dimer Al 2 Me 6 die einzige Erscheinungsform in kondensierter Phase.A ls Gas liegt Trimethylaluminium jedoch als Gleichgewicht aus Monomer und Dimer vor,d eren Strukturen mittels Gasphasenelektronenbeugung bestimmt wurden. [7] Einkristallrçntgenbeugungsuntersuchungen gaben Anlass zu einer Fülle von Bindungsmodellen zur Beschreibung der verbrückenden Methyleinheiten, Al(m 2 -CH 3 )Al, [8] während spätere Untersuchungen derselben Beugungsdaten eine Verbrückung durch Wasserstoffatome sowie eine substantielle Verzerrung der Methylgruppen aus der lokalen C 3v -Symmetrie (1,S chema 1) nahelegten.[9] Vehemente Kritik [10] erntete die wiederholt vorgebrachte Vorstellung einer Al···HC-Verbrückung; [11,12] dies führte zu weiteren Experimenten, [13] welche eine Struktur mit pentakoordinierten Kohlenstoffatomen (2, 3)o hne Bindungsbeteiligung durch die C-H-Einheiten nahelegten. Eine 27 Al-NQR-Studie bestätigte dies.[14]Pulverneutronendiffraktometrie am deuterierten Al 2 -(CD 3 ) 6 bei 4.5 Kb estätigte die Wasserstoff/Deuteriumpositionen im Sinne von Struktur 3.[15] Quantenchemische Berechnungen sagten Molekülstruktur 2 (gestaffelte verbrü-ckende CH 3 -Gruppen, C s -Symmetrie) als Konformer niedrigster Energie vorher.[16] Die Alternative 3 (verbrückende CH 3 -Gruppen auf Lücke, C 2h -Symmetrie) liegt jedoch energetisch lediglich 0.3 kcal mol À1 über 2.Die Rotationsbarrieren sind so klein, dass bei nur geringfügig hçheren Te mperaturen als beim Neutronenbeugungsexperiment die Wasserstoffpositionen "dynamisch" werden. Dies erfuhr Bestätigung durch NMR-Experimente [17] und klärte einige der früheren Kontroversen.Neben unterschiedlichen Versuchen, die Struktur dingfest zu machen, blieb die Interpretation der Bindungsverhältnisse kontrovers.Z usätzlich zu frühen Betrachtungen über die C-H-Beteiligung an der Bindung, die nun mit Sicherheit als unzutreffend gelten kçnnen, waren auch Mehrzentrenbindungen Diskussionsgegenstand. Haaland et al. berichteten über einen Al···Al-Abstand von 2.619(5) i mA l 2 Me 6 und 2.617(6) imAl 2 Me 4 H 2 ,jeweils für freie Moleküle im Gas. [7] Diese Werte,d ie um etwa 0.24 k ürzer als in metallischem Aluminium [18] sind und nur marginal die Summe zweier Kovalenzradien des Aluminiums übersteigen (2.50 ), [19] schienen die Ansicht zu bestätigen, es bestehe eine direkte Bin-