Hintergrund und Fragestellung
Die Laienreanimationsrate in Deutschland hinkt trotz messbarem Anstieg in den letzten Jahren dem europäischen Vergleich hinterher. In der klinischen Versorgung der Postreanimationsphase haben sich spezielle Kliniken zur Versorgung von Patienten nach Herz-Kreislauf-Stillstand, die sog. Cardiac Arrest Center (CAC), etabliert. Ziel dieser Arbeit ist zu evaluieren, welche Rolle die CAC, neben der innerklinischen Patientenversorgung, in der Verbesserung der Laienreanimationsrate in Deutschland einnehmen und welche Hindernisse in der Durchführung von Wiederbelebungsschulungen bestehen.
Material und Methoden
Onlineumfrage der Arbeitsgruppe Kardiopulmonale Reanimation (AG42) der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und des Deutschen Rats für Wiederbelebung (German Resuscitation Council, GRC).
Ergebnisse
Von den 74 teilnehmenden Kliniken (78,4 % zertifizierte CAC) führen 23 (31,1 %) Laienreanimationsschulungen (Basic Life Support, BLS) durch. Vornehmlich finden diese im Rahmen von Aktionstagen zur Wiederbelebung (82,6 %) oder in Schulen (39,1 %) statt. Eine feste Kooperation mit mindestens einer Schule bestand in 52,2 %. Reanimationspuppen werden in 63,5 %, ein automatisierter externer Defibrillator ([AED-]Demogerät) in 43,2 % dieser Kliniken vorgehalten. Die größten Hindernisse für eine konsequente Implementierung von Wiederbelebungskursen im Schulunterricht bestehen, nach Angaben der Befragten, neben dem Mangel an qualifizierten Instruktoren in der fehlenden Refinanzierung sowie der Schwierigkeit im Hinblick auf koordinierende Tätigkeiten zwischen den Schulen und anbietenden Erbringern.
Schlussfolgerungen
Die direkte Ausbildung von Laienhelfern*innen durch Krankenhäuser hat mit mehreren Hindernissen zu kämpfen. Zur Erhöhung der Laienreanimationsrate kann die Fokussierung auf gezielte Schulungen von Lehrkräften als Multiplikatoren (Train the Trainer) ein guter Ansatz für Cardiac Arrest Center sein.