Die unterschiedliche Pathogenese der autoimmunologischen und autonomen Formen der Hyperthyreose waren lange unbekannt, dennoch war sehr friih beschrieben worden [2,14], dab eine Hyperthyreose durch Jodkontamination entstehen kann. Dadurch, dab Hyperthyreosen insbesondere mit zunehmendem Alter untypisch und symptomarm verlaufen, werden viele Krankheitsbilder sehr oft gar nicht oder sehr sp~it erkannt. Das Augenmerk bez/iglich Jodexposition muB mit besonderem MaBe auf Rfntgenkontrastmittel, die s/imtliche Jod enthalten, auch jodhaltige Desinfizienzien und Medikamente gerichtet sein [1, 6, 9-11, 19, 20, 23-25, 29-31, 35, 36].W/ihrend iatrogeninduziert Hyperthyreosen durch Schilddriisenhormongabe eine ganz untergeordnete Rolle spielen, und eher als Rarit/it gelten, konzentriert sich in diesem Kontext alles auf das Jod, das die Schilddriisenfunktionslage beeinfluBt. Es muB hervorgehoben werden, dab bereits eine geringe Jodmenge eine starke Schilddriisenhormonbildung ausl6sen kann. Wesentlich ist jedoch in diesem Zusammenhang, dab die Schilddriise eine besondere Bereitschaft hierzu besitzen muB. D.h. nur die latent hyperthyreote oder die manifest hyperthyreote Schilddriise wird durch eine zus/itzliche Jodgabe zu einer starken Hormoniiberproduktion und -sekretion stimuliert. Dies geschieht erst nach einer 8-10t/igigen Latenzzeit, w/ihrend der die Hormonfreisetzung blockiert wird. Diese Tatsache wird pr/ioperativ mitunter gezielt ausgeniitzt.Zur Pathophysiologie sei bemerkt, dab einige Zusammenh/inge klar geworden sind, jedoch viele Details noch often sind. Bei der Hyperthyreose vom Typ Basedow liegt ein immunologisches Geschehen zugrunde, indem bei bestimmter HLA-Locuskonstellation die Infiltration von Immunzellen in der Schilddriise zur Synthese pathophysiologisch wirksam werdender Immunglobuline ffihrt. Neben funktionsstimulierenden Antik6rpern k/Snnen wachstumsstimulierende, aber auch cytotoxische Antik/Srper gebildet werden und Kombinationen von ihnen k6nnen ein buntes morphologisches und funktionelles Bild hervorrufen. Die Thyreocyten als solche sind prim/ir gesund und werden durch ,,extrinsische Faktoren" ver/indert [34]. Werden diese Faktoren reduziert, so ver/indern sich die Thyreocyten in ihrer Funktion zur Norm zuriick.Ganz im Gegensatz hierzu verhalten sich die autonomen Formen der Hyperthyreose grunds/itzlich anders. Sie entstehen vor allem in den Regionen des