Zusammenfassung
Trotz der zahlreichen Untersuchungen zu den modernen Sprachideen in Hermann Pauls Prinzipien sowie deren Einfluss auf die Sprachwissenschaftsgeschichte wurde die reichliche Auflagen- und Wirkungsgeschichte dieses Werkes nur selten in der linguistischen Historiographie thematisiert. Durch Rekonstruierung der Wechselbeziehungen zwischen Paul und den Rezipienten der Prinzipien beleuchtet der vorliegende Beitrag aus einer wissenschaftssoziologischen Perspektive einige bisher unbemerkte Details bezüglich der Auflagen- und Wirkungsgeschichte der Prinzipien unter dem Einfluss der akademischen Interaktionen, bei denen Pauls Aussagen in diesem Werk teils fixiert, teils zugespitzt, teils abgeschwächt wurden und die Sprachwissenschaft gewissermaßen mit in die Moderne gesteuert wurde.