ZusammenfassungDie soziale Differenz Geschlecht und ihre sprachliche Repräsentation ist im deutschen Kulturraum binär organisiert. Für geschlechtliche Positionierungen jenseits der Kategorien Frau und Mann ist in der hegemonialen Geschlechterordnung und ihren sprachlichen Reflexen – bisher – kein Platz vorgesehen. Mit der zunehmenden Sichtbarkeit nichtbinärer Geschlechter wächst jedoch der Bedarf nach ihrer Versprachlichung. Der Beitrag erörtert mit Bezug auf die anthropologischen bzw. kulturwissenschaftlichen Konzepte der Liminalität und Transdifferenz die Probleme und Potenziale der sprachlichen Veruneindeutigung von Geschlecht und der neologistischen Kreativität, mit der neue Bezeichnungsmöglichkeiten außerhalb der Zweigeschlechtlichkeit geschaffen werden.