ZusammenfassungDie „Kanzlerdemokratie“ gehört seit Jahrzehnten zu den prominentesten und populärsten Labels, die dem deutschen Regierungssystem bzw. dem politischen Prozess in der Bundesrepublik zugedacht wurden. Zugleich ist die Rede von der „Kanzlerdemokratie“ längst zu einer nicht weiter hinterfragten „Worthülse“ verkommen. Der vergleichend angelegte Essay nimmt diesen Umstand zum Ausgangspunkt und zeichnet die erstaunliche Karriere des Terminus bzw. Konzepts nach und fragt nach dessen durchaus problematischen Implikationen für die politikwissenschaftliche Analyse von politischer Führung sowie für den demokratischen Prozess in Deutschland.