“…Bringen Verlobungen immer schon zwei Familien in eine neue Verbindung, so wird dieser Fakt bei Kleist insofern auf die Spitze getrieben, als es sich hier um zwei gegnerische Verwandtschaftsverbände innerhalb einer revolu tionären Situation handelt, in der Beziehungsweisen entlang der Herrschaftsachsen von Rassifizierung, Nation, Geschlecht und Klasse zur Disposition stehen. Dies legt methodisch eine intersektionale Perspektive nahe (Ansätze dazu : Gribnitz 2002;Loster-Schneider 2003, 2006Byrd 2017), die narratologisch besonders die Rela tionen zwischen Figuren innerhalb der erzählerischen Verkettung der Ereignisse fokus siert. Um diese Dynamik der Beziehungsweisen rekonstruieren zu können, werde ich zunächst die Stellung der beiden Hauptfiguren im Feld der Herrschaftsverhältnisse und der revolutionären Situation skizzieren, welche diese infrage stellt.…”