Zusammenfassung: Hintergrund: Die entwicklungsproximale Anpassung (Adaptivität) von Inhalten an die Lernausgangslage von Kindern gilt als Voraussetzung erfolgreicher Fördermaßnahmen. Dies gilt auch für den Bereich der Sprachförderung. So wird davon ausgegangen, dass die Adaptivität des sprachlichen Angebots entsprechend der kindlichen Ausgangslage mit einem größeren Erfolg der Sprachförderung einhergeht. Grundlagenwissen sowie diagnostische Kompetenzen werden dabei als Voraussetzungen betrachtet. Methode: Der vorliegende Artikel befasst sich mit der Veränderung von Handlungskompetenzen pädagogischer Fachkräfte in Bezug auf Sprachförderung im Rahmen eines Fortbildungsprojekts. Untersucht wurde die Sprachförder-Performanz in Bezug auf die Häufigkeit des Einsatzes zuvor erlernter Sprachförderstrategien vor und nach der Interventionszeit mittels Videoanalyse. Für die Überprüfung der Adaptivität wurde der Sprachstand der teilnehmenden Kinder in die Analysen einbezogen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die teilnehmenden Fachkräfte nach der Intervention häufiger komplexe Sprachförderstrategien anwenden, während einfache Sprachförderstrategien zum zweiten Testzeitpunkt weniger häufig angewendet wurden. Zusammen mit weiteren Ergebnissen des Projekts zeigt dies, dass Veränderungen auf allen erhobenen Kompetenzebenen der Fachkräfte zu beobachten sind. Es konnte jedoch zu beiden Testzeitpunkten kein adaptives sprachförderliches Verhalten festgestellt werden. Diskussion: Vor dem Hintergrund der Gesamtergebnisse werden im vorliegenden Artikel methodische und theoretische Aspekte adaptiver Sprachförderung diskutiert.