Zusammenfassung
Hintergrund Sportmedizinische Untersuchungen zur Überprüfung der körperlichen Fitness in der körperlich als hoch belastet geltenden Berufsgruppe der Soldaten umfassen Parameter zur Abschätzung kardiovaskulärer Risikofaktoren und Fitness. In diesem Kontext stand die Bestimmung der Rumpfkraft bisher nicht im Fokus. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, Zusammenhänge zwischen kardialen Fitnessparametern und isokinetischer Rumpfkraft bei einer solchen Berufsgruppe genauer zu betrachten.
Material und Methoden In der retrospektiven explorativen Querschnittserhebung wurden Messwerte isokinetischer Rumpfkraft, Laufbandergometrie, Sprinttest und Waist-to-Height-Ratio von 376 Soldaten mit körperlich fordernden Verwendungen mittels deskriptiver Statistik und Pearson-Korrelationsanalyse ausgewertet.
Ergebnisse Zwischen den Parametern der isokinetischen Rumpfkraftmessung und Ergometrie oder WHtR konnten keine signifikanten Korrelationen nachgewiesen werden. Die Korrelationsanalyse des Flexions-/Extensionsverhältnisses der isokinetischen Rumpfkraft mit der läuferischen Schnellkraft, ergab schwache positive Zusammenhänge für das maximale Drehmoment (r=0,161; p=0,002), für die verrichtete Arbeit (r=0,149; p=0,005) und für die durchschnittliche Leistung (r=0,157; p=0,003). Schwache, aber signifikante Zusammenhänge konnten im Rahmen der Ergometrie bei 4 mmol Laktat zwischen Herzfrequenz und WHtR (r=− 0,193; p<0,001) sowie Geschwindigkeit und WHtR (r=− 0,269; p<0,001) ermittelt werden.
Schlussfolgerung Rumpfkraftmessung und kardiale Ausdauerleistungsfähigkeit erlauben keine wechselseitigen Rückschlüsse. Eine optimale Abschätzung der körperlichen Leistungsfähigkeit wird durch alleinige Bestimmung von kardialer Ausdauer und Risiken nicht erreicht. Die zusätzliche Bestimmung der isokinetischen Rumpfkraft ist wertvoll für eine genauere Einschätzung von muskuloskelettaler Leistungsfähigkeit bei körperlich belastetenBerufsgruppen, wie Soldaten.