ZusammenfassungNeben der herausragenden Stellung im Bereich der Tumororthopädie erlangen Megaprothesen zunehmend Bedeutung für die Revisionsendoprothetik. Trotz der breiten Anwendung bleiben die berichteten Komplikations- und Versagensraten jedoch hoch. Die Analyse der Versagensursachen lässt grob eine Unterteilung in mechanische und nicht mechanische Versagensursachen zu, unter diesen nimmt einerseits das Weichteilversagen (Funktionsverlust) und die Lockerung, andererseits der Infekt eine herausragende Bedeutung ein. Dabei kann jedem Versagenstyp ein spezifisches Prothesenbauteil zugeordnet werden. Die technisch korrekt durchgeführte Operation vorausgesetzt, ist für das Weichteilversagen die muskuläre Anbindung an die Prothese, für die Lockerung die Verankerungstechnik über den Stem und für den Infekt die Oberflächenbeschaffenheit bzw. ggf. die Beschichtung der Prothese entscheidend. Bis heute haben sich einige vollwertige Systeme für den Ersatz des proximalen Femurs auf dem Markt etabliert, deren klinische Resultate in etwa vergleichbar sind. Im Detail sind deutliche Unterschiede hinsichtlich Verankerungstechniken, Modularität bzw. Modulverbindungen und Weichteilanbindung erkennbar, die spezifische Vor- und Nachteile mit sich bringen. In jedem Fall belegen die hohen Versagensraten ein großes Potenzial für zukünftige Entwicklungen. Innovative Verbesserungsvorschläge für jedes Bauteil sind durch Quervernetzungen zu bereits funktionierenden Systemen gut möglich. Zusammen mit neuen Erkenntnissen der Grundlagenforschung sollte es bei zukünftigen Systemen möglich sein, den Anteil der Prothesenversager deutlich zu reduzieren.