ZusammenfassungObwohl mittlerweile über 2 Drittel der Medizinstudent:innen weiblich sind, sind Frauen in medizinischen Führungsrollen weiterhin deutlich unterrepräsentiert, so auch in der Augenheilkunde. Der wissenschaftliche Output von Ophthalmologinnen nimmt zu, und zwar deutlicher bei der Erstautorenschaft als bei der Letztautorenschaft, liegt aber unter dem der männlichen Kollegen, wobei ein Gender Bias in der Vergabe von Drittmitteln gezeigt wurde. In der Chirurgie wurde gezeigt, dass es signifikant mehr männliche Chirurgen in der vitreoretinalen, refraktiven und Hornhautchirurgie gibt. Für die chirurgische Ausbildung wurde gezeigt, dass Ärztinnen in Weiterbildung generell weniger Operationen durchführen und diese auch seltener selbstständig als ihre männlichen Kollegen. Auch unter Chirurginnen übernehmen die Frauen weiterhin mehrheitlich die Hauptverantwortung für Familie und Haushalt, auch wenn sie selbst merken, dass dies ihrer Karriere schadet. Diese Übersichtsarbeit ist eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Karrieresituation von Frauen in der Ophthalmologie und zeigt mögliche Maßnahmen zum Erreichen von Geschlechtergleichheit auf, wie die Etablierung von Mentor:innen-Programmen und Netzwerken.