“…Der abfälligen Bewertung aller Formen der jüdischen Volkssprache durch die nichtjüdische Bevölkerung schloß sich ein Teil des deutschen Judentums an, was zur bewußten Vermeidung jüdischer Spracheigentümlichkeiten beitrug. Mitten im Ersten Weltkrieg trat ein Umschwung ein, als die militärische Führung des Deutschen Reiches die Ostjuden als potentielle Verbündete entdeckte und Anstrengungen unternahm, auch ihre Sprache ernstzunehmen (Strack 1916;1917;Sieben-Sprachen-Wörterbuch 1918;Zsajkowski 1964). Parallel dazu wurden Bestrebungen, die jüdische Kultur des Ostens auf der Grundlage der jiddischen Sprache zu entwickeln, auch im Westen diskutiert (Calvary 1916/17;Lemm 1916/ 17).…”