Wie bereits klirz mitgeteilt (HAcclus 1959(HAcclus und 1960 HAcclus und MASS~ELLE~ 1959), haben wir an Embryonen und Vegetationspunkten verschiedener Pflanzen-Arten beobaehtet, dab Phenylborsiiure (PhB) die Ausdifferenzierung von Blattprimordien w~hrend einer eng begrenzten und sieher sehr frfihen Entwicklungsphase total zu hemmen vermag, wi~hrend benaehbarte etwas weiter fortgesehrittene Anlagen unbeein-flul~t bleiben.Wir haben diesen Effekt inzwisehen n~ther untersueht. Im folgenden wird fiber Versuehe mit Jungpflanzen yon Kalanchoe bloss/eldiana und Cucumis sativus beriehtet und die Ergebnisse diskutiert.
I. Material und Methoden1. Samen yon Kalanchoe blos.sfeldiana (Sorte ,,Leuchtstern ~ und ,,Richard Gr~iser") werden im Gew~chshaus zum Keimen gebracht, pikiert und die jungen Pflanzen unter Kurztagbedingungen gehMten. Iqach EntfMtung des dritten bis ffinften ~uf die Kotyledonen fo]genden Blattpaares beginnen wir mit der Phenyl-bors~ure-Applikation. Mit Hilfe einer 1 ml-Rekordspritze (Teilung 0,01 ml) werden je 0,03 ml einer 250 ppm-LSsung (~ 2.10 -3 m) auf die Endknospe des Hauptsprosses aufgebracht. Der Tropfen ist so bemessen, da~ er yon den jungen Bl~ttchen fest-gehMten wird und die Sprol~spitze v611ig umgibt. Eine zehnmMige Applikation der L6sung in dreit~tgigen Abst~nden erwies sich bei Kalanchoe am wirksamsten.2. Im Gew~ehsh~us gekeimte S~mlinge yon Cucumis sativus, Sorte ,,Vorgebirgs-Tr~uben", werden in 15 em-T(ipfe ausgepflanzt. Die Beh~ndlung erfolgt nach der fiir K. blossfeldiana gesehilderten Methode: Ein Tropfen (0,03 ml) der PhB-LSsung (250 ppm) wird auf die Endl~lospe aufgebraeht. Dabei erwies sich, im Gegensatz zu Kalanchoe, eine einmalige Applikation als ausreichend zur Er.. zielung des Effektes. Da, wie im folgenden n~iher uusgefiihrt, die PhB-Wirkung durch den Entwicklungszustand der zu behandelnden PIl~inzchen entscheidend beeinfluBt wird, wahlen wir fiir den Versuch nieht nur gleich alte, sondern auch ~uBerlich mSglichst iibereinstimmende Pflanzen aus.3. Bei der verwendeten Phenylborsaure handelte es sich bei der Mehrzahl der Versuehe um ein k~ufliehes Pr~parat der Firm~ Heyl & Co. (Berlin-Steglitz). Aul~erdem hat uns Herr Dr. R. lqEv (Karlsruhe) freundlieherweise eine Probe der hoehgereinigten Substanz zum Vergleieh zur Verfiigung gestellt. *])77.