ZusammenfassungDas Management von Patienten mit einer Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH)
gewinnt durch die steigende Prävalenz zunehmend an Bedeutung. Bei der
Therapieplanung ist ein enger Austausch zwischen Zahnarzt und
Kieferorthopäden von erheblicher Bedeutung, da neben dem
Defektausmaß auch die gegebenen dentalen und skelettalen Faktoren zu
berücksichtigen sind. Die Extraktion kann bei Molaren mit einer
schlechten Prognose eine wertvolle Alternative zu aufwändigen
Restaurationen darstellen. Der Zeitpunkt der Extraktion ist weiterhin
essenziell, um einen größtmöglich spontanen
Lückenschluss herbeizuführen und die kieferorthopädische
Behandlungsdauer gering zu halten. Sofern jedoch keine Indikation für
eine Extraktion der Molaren vorliegt, sollten die betroffenen
hypomineralisierten Zähne mit den verfügbaren Mitteln solange
wie möglich erhalten werden.Das Ziel dieses Artikels ist es eine Übersicht über das
Management von MIH-Zähnen unter Berücksichtigung der
kinderzahnärztlichen und kieferorthopädischen Expertise zu
präsentieren. Die individuelle Entscheidung für oder gegen eine
Extraktion wird anhand von zwei Fallbeispielen beleuchten.