LeitthemaFrauen sind im Vergleich zu Männern bis zu 5-mal häufiger von einer Schilddrüsenfunktionstörung betroffen. Etwa 33% der deutschen Frauen leiden an einer Fehlfunktion der Schilddrüse, die bei vielen lange Zeit unentdeckt bleibt. Einzuteilen sind die Schilddrüsenfunktionsstörungen in Hypothyreosen und Hyperthyreosen. Wie alle anderen endokrinologischen Dysfunktionen werden Schilddrüsener-krankungen in primäre (von der Schilddrüse ausgehende), sekundäre (von der Hypophyse ausgehende) und tertiäre (vom Hypothalamus ausgehende) Funktionsstörungen unterteilt. Der häufigste Grund einer Schilddrüsen-dysfunktion ist ein Jodidmangel. Epidemiologisch zeigt sich durch verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen um die Jahrtausendwende mit Anstieg des Jodidkonsums eine Minderung der Schilddrü-senerkrankungen. Heute ist unser Salz daher zu etwa 80% jodiert. Nachdem Deutschland über viele Jahre ein Jodmangelgebiet war, befindet es sich derzeit im Übergang zu einer Region mit ausreichender Jodversorgung. Aktuelle Studien zeigen aber, dass sich die Jodidversorgung derzeit immer noch im unteren Teil des wünschenswerten Bereiches befindet [4, 14, 17]. Häufigstes Symptom für eine Fehlfunktion der Schilddrüse ist eine Struma. So liegt die Inzidenz der Struma bei Erwachsenen in Deutschland noch bei über 30%. Eine Struma sagt aber zunächst nichts über den Funktionszustand aus. Ursächlich für eine Struma ist v. a. ein absoluter oder relativer Jodmangel, da der täg-liche Jodbedarf und damit die Schilddrü-senfunktion von verschiedenen Faktoren (z. B. genetische Disposition, Tabakkonsum, angeborene Defekte der Hormonsynthese, Aufnahme strumigener Substanzen) stark beeinflusst werden können. So verdoppelt sich bei Raucherinnen das Risiko, an einer Struma zu erkranken. E Gynäkologisch wichtige Modulatoren der Schilddrüsenfunktion sind v. a. das Alter, das Vorliegen einer Schwangerschaft und die hormonelle Kontrazeption. Patientinnen unter oraler Kontrazeption weisen ein vermindertes Risiko für eine Struma auf. Vorausgegangene Schwangerschaften sind invers mit dem Struma-