Rationalität betrieblicher Gesundheitsförderung in der Unternehmenskommunikation. Eine Analyse von Begründungen für Gesundheitsförderungsprogramme in Österreich ** Die aktuelle Diskussion über betriebliche Gesundheitsförderung fokussiert auf freiwillige Maßnahmen, für die Betriebe zusätzliche Kosten tragen. Bezug nehmend auf das Konzept des Rationalitätsmythos im soziologischen Neoinstitutionalismus wird untersucht, welche Gründe für betriebliche Gesundheitsförderung im österreichischen Kontext angeführt werden. Auf Basis einer Causal Mapping Analyse der Unternehmenskommunikation zur Durchführung von Gesundheitsförderungsprogrammen arbeitet die Studie heraus, inwieweit Betriebe die Gesundheit der Beschäftigten, personalwirtschaftliche Ziele und unternehmensbezogene Erfolgsgrößen zur Begründung ihrer Aktivitäten heranziehen. Die Ergebnisse zeigen, dass auf die Gesundheit der Beschäftigten bezogene, individuelle Erfolgsgrößen in der Argumentation zwar überwiegen, aber auch zur Verfolgung personalwirtschaftlicher und unternehmensbezogener Ziele instrumentalisiert werden. Dies weist auf eine ökonomische Rationalität der Begründung von Gesundheitsförderung hin, deren zentrales Argumentationsmuster ist, dass gesunde Mitarbeiter und Motivation dem wirtschaftlichen Erfolg nutzen. Die Studie gibt einen Einblick in den Stellenwert und die Ausgestaltung ökonomischer Rationalität in einem sich etablierenden Themenfeld der Personalarbeit. Sie illustriert überdies, wie Causal Mapping nützlich sein kann, um Rationalitätsformen zu unterscheiden und ihre Ausprägungen zu erschließen. Rationality of Corporate Health Care in Corporate Communications. An Analysis of Accounts for Corporate Health Care Activities in Austria The contemporary debate on corporate health care focuses on voluntary activities which usually involve additional costs for companies. Referring to the concept of rationalized myth in sociological new institutionalism this paper investigates rationales for corporate health care in the Austrian context. Based on a causal mapping analysis of accounts on health care purposes in project reports of 40 Austrian companies the study analyzes how companies rationalize their activities with accounts of employee health improvement, human resource management measures and organizational performance criteria. Findings reveal that while accounts on the improvement of employee health predominate, these goals are means for pursuing human resource management goals and organizational performance. This suggests an economic rationality in rationalizing corporate health care with the major reasoning being "healthy employees and motivation improve economic success". The study provides insights on the relevance and content of economic rationality in an emerging field of human resource management. Moreover it illustrates how the causal mapping technique can be useful for shedding light on different rationalities.