That we can call these delicate creatures oursAnd not their appetites I .Der Düsseldorfer Anglistentag des Jahres 1991, den der Dekan Wolfram Hogrebe mit einer -wie üblich brillanten und wichtige Ergebnisse antizipierenden -programmatischen Rede eröffnete, konzentrierte sich auf Nichtpropositionales, auf linguistische Aspekte von Emotionen, die Sprache der Emotionen und auf literarische Repräsentationen von Emotionen. So informativ und anregend die in drei (von fünf) Sektionen fokussierten Themen und Thesen auch waren, 1 was die angeregten, in Einzelfällen sogar hitzigen Diskussionen nachdrücklich dokumentierten, so war allen Gesprächsteilnehmern und -teilnehmerinnen klar, dass sie jeweils teil hatten an einem großen, prinzipiell interdisziplinären und zugleich diachronen Gespräch, 2 das ein einzelner kaum mehr zu überschauen sich anmaßen kann, ein Gespräch, dem im Folgenden eine kleine, wenngleich nicht unbedeutende Facette hinzugefugt werden soll.Einer guten alten angelsächsischen Tradition und den Üblichkeiten der seit gut drei Jahrzehnten gepflegten Gespräche mit dem zu Ehrenden folgend, 3 möchte ich genau über das sprechen, was der Titel meines Beitrags ankündigt, über Eifersucht im Drama der Shakespearezeit. Nach einigen allgemeinen Überlegungen (I.) stehen zunächst zwei Dramen William Shakespeares im Mittelpunkt des Interesses (II. und III.), 4 bevor abschließend das Bild durch einige Dramen der Zeitgenossen Shakespeares (IV.) abgerundet werden soll. Es versteht sich von selbst, dass es sich im Folgenden -um den 1 Vgl. Busse (1992). 2 Vgl. etwa Ben-Ze'ev (2000); Damasio (2000); LeDoux (1988); Goldie (2000); Green (1992). Vgl. ebenfalls Hogrebe (2009). 3 Der Gesprächscharakter bleibt durchgängig gewahrt; für den Druck wurden die wichtigsten Belege ergänzt und längeren Zitaten eine deutsche Übersetzung an die Seite gestellt. 4 Diese notwendige Beschränkung erfolgt gleichwohl nicht ohne Bedauern, da damit einerseits spannende Detailfragen etwa zum Bedeutungsspektrum und zur Frequenz von .jealousy" oder ,jealous" im dramatischen Werk Shakespeares (und seiner Zeitgenossen) genau so ausgeblendet werden wie etwa die Fragen nach den Quellen und Kontexten der konzeptualisierten Eifersucht; andererseits könnte die detaillierte argumentative Einbeziehung weiterer Komödien und Tragö-dien (ζ. B.: Comedy of Errors, The Merry Wives of Windsor, Much Ado About Nothing, Troilus and Cressida, Antony and Cleopatra, Cymbeline) es erlauben, unser Bild der Eifersucht im Drama der Shakespearezeit detaillierter zu konturieren, an den Grundzügen jedoch würde sich nicht viel ändern. Brought to you by | University of Michigan Authenticated Download Date | 6/30/15 8:17 AM